In der Katholischen Hochschulgemeinde bildete sich im Sommersemester 1978 ein Arbeitskreis „Dritte Welt“. Hier trafen sich Menschen, die betroffen darüber waren, dass Millionen Menschen hungern und ihre elementaren Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden. Um dagegen etwas zu tun, setzte sich der Arbeitskreis das Ziel, über Zusammenhänge zwischen Armut und Reichtum in der Welt zu informieren. Ein wichtiges Anliegen war es von Anfang an, über die Ausbeutung der Dritten Welt durch die Industriestaaten zu informieren. Im Rahmen von Dritte Welt Wochen fanden dazu zahlreiche Informationsveranstaltungen statt. Um die Bewusstseinsbildung mit einem konkreten Projekt zu verbinden, wurde im Dezember 1979 in der damals noch bestehenden Bahnhofsunterführung ein „Dritte Welt Laden“ eröffnet.
Im Jahre 1981 kam es zu einer ersten Umbenennung. Grund dafür war, dass das Wort „Dritte Welt“ als abwertend und disqualifizierend („drittklassig“) empfunden wurde. Außerdem legte der Name „Dritte Welt Laden“ das Hauptaugenmerk auf die Rückständigkeit der Dritten Welt, sagte aber nichts über die Verantwortung der reichen Länder aus. Daher wurde der Laden in „Eine Welt Laden“ umgetauft. Mit diesem Namen sollten die Probleme der „Dritten Welt“ nicht mehr isoliert betrachtet werden. Vielmehr sollte auf die Bedeutung der wirtschaftlichen Verflechtungen und die damit zusammenhängende Verantwortung der Politik der reichen Länder für die Verarmung in der Dritten Welt aufmerksam gemacht werden.
Im Sommer 1985 war die bauliche Situation in der Bahnhofsunterführung nicht mehr tragbar. Der Laden wechselte für drei Jahre in die Emil-Schüller-Straße 31. Als dieses Haus grundsaniert wurde, musste erneut ein neues Ladenlokal gesucht werden.
Im Frühjahr 1988 bezog der Laden im Moselring 7 seinen neuen Standort. 1991 kam es zu einer weiteren Umbenennung in den Namen „2/3 Weltladen“. Hintergrund dieser zweiten Umbenennung war, dass Anfang der 90er Jahre der Begriff „Eine Welt“ zwar auch in der Politik salonfähig wurde, aber in einem anderen Sinne gebraucht wurde. Man verwies auf die gegenseitigen Abhängigkeiten, klammerte aber die Verantwortung der ersten Welt aus. Mit dem mathematischen Bruch im Namen sollte auf die Brüche in der Welt hingewiesen werden. Denn diese Brüche existieren zwischen reichen und armen Nationen und lassen sich anhand vieler Beispiele anhand konkreter Zahlen belegen. Bezüglich Wasser, Energie, Rohstoff verbraucht ein Drittel der Weltbevölkerung zwei Drittel der vorhandenen Ressourcen, während umgekehrt zwei Drittel der Menschen nicht einmal über ein Drittel der lebenswichtigen Ressourcen verfügt. Das gleiche ließe sich für Fleischkonsum, C02 – Emmisionen, Einkommensverteilung usw. aufzeigen. Aber auch innerhalb der einzelnen Nationen selbst, sowohl der reichen als auch der armen, nimmt die ungleiche Verteilung der Güter dramatisch zu. Diese Zusammenhänge sollten mit dem Begriff „Zweidrittelwelt“ symbolisch ausgedrückt werden.
Im Oktober 1992 musste der Standort erneut gewechselt werden: das Haus am Moselring musste der Zufahrt zu einer Tiefgarage weichen. In der Schenkendorfstraße 37 wurde für fast zehn Jahre ein neues Ladenlokal errichtet.
Mit dem Umzug in die Viktoriastraße 33 im Sommer 2002 hatte der 2/3 Weltladen seinen fünften Standort in Koblenz gefunden. Die MitarbeiterInnen waren über den neuen Standort sehr froh, da die Lage erheblich besser als am alten Standort in der Vorstadt war.
Auf dem Ladenwochenende im Mai 2006 wurde beschlossen, den Namen des Ladens in „ Weltladen Koblenz “ zu ändern. Einerseits drückt dieser Name aus, dass die Ladengruppe sich der Weltladenbewegung zugehörig fühlt und außerdem ist aus dem Motto „ Handeln für eine gerechte Welt “ sofort ersichtlich, dass die Ladengruppe und der Trägerverein Gerechte Welt e.V. den gerechten, partnerschaftlichen Welthandel fördern.
Zum Jahreswechsel 2011/2012 zog der Weltladen in die Altstadt an den Josef-Görres-Platz 13. Mit mehr Regalplatz und einer elektronischen Kasse ist der Laden noch schöner und zunehmend professioneller geworden. Erstmals gibt es einen kleinen Veranstaltungsraum für die Bildungsarbeit. Bei der Eröffnung am 7. Januar 2012 mit dem Zauberer Andino und der Trommlergruppe Piri-Piri war der Laden brechend voll.